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09.08.22

schmetterlingsraupen

Raupenarten in Deutschland – Faszinierend und schädlich zugleich?

Deutschlands Raupenarten – Sind alle Raupen schädlich?

Man kennt es: Sie haben einen liebevoll eingerichteten Garten mit Zier- oder Nutzpflanzen und plötzlich sind sie kahlgefressen. Was ist passiert? Raupen haben sich breit gemacht. Das ist sehr ärgerlich und bringt einige Gartenbesitzer dazu, chemische Mittel einzusetzen, um die kleinen Insekten mit dem riesigen Appetit zu töten. Wird eine Raupe entdeckt, wird in der Regel sofort gehandelt. Dabei sind die meisten Raupenarten in Deutschland unschädlich, so etwa das Tagpfauenauge, der Admiral oder der Kleine Fuchs. Diese Arten ernähren sich vorwiegend von Brennnesseln, eine Pflanze, die niemand im Garten haben möchte. Deshalb ist es wichtig, die verschiedenen Raupenarten in Deutschland unterscheiden zu können, gerade wenn man auf Chemikalien zurückgreifen möchte. Nicht nur, weil Gift meist auf andere Insekten ebenfalls eine schädliche Wirkung hat und das Problem "Insektensterben" anfeuert, sondern weil gerade die Raupenarten Deutschlands aussterben. Von den 3.700 verschiedenen Arten sind 60 bereits ausgestorben und weitere 494 sind bedroht oder gefährdet.

Schmetterlinge reagieren sehr empfindlich auf unnatürliche Stoffe in der Umwelt und auf die intensive Landwirtschaftsnutzung. Dabei brauchen wir sie dringend. Die bunten Falter kümmern sich, wie viele andere Insekten auch, um die wichtige Bestäubung von Blütenpflanzen. Außerdem sind gerade die Raupen ein wichtiges Bindeglied in der Nahrungskette, denn sie sind Nahrungsmittel für Vögel und andere einheimische Tiere. Von daher ist es wichtig, die Population von Deutschlands Raupenarten zu schützen und auf Gift im Garten nur dann zurückzugreifen, wenn es keine anderen Optionen gibt. Die Auswirkungen auf den Rückgang der verschiedenen Raupenarten ist in Deutschland und Europa schon zu spüren. Der Feldvogelbestand ist um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Feldvögel ernähren sich überwiegend von Schmetterlingen und Raupen.

Doch wie kann ich dabei helfen, den Rückgang nicht zu beschleunigen und gleichzeitig meinen Garten vor den Fressattacken der Raupen schützen? Der erste Schritt ist, die einheimische Raupe bestimmen zu können.

Raupen bestimmen – Wie Sie die Arten am besten unterscheiden können

Die verschiedenen Raupenarten Deutschlands bestimmen zu können, ist für einen Laien eine große Herausforderung. Bei manchen Arten fällt es leicht, bei vielen ist es jedoch nicht immer schnell zu erkennen, um welche Raupenart in Deutschland es sich handelt. Doch wie lassen sie sich bestimmen? Zuallererst lassen sich keine Rückschlüsse von der Raupe auf den Schmetterling ziehen. Weder Augen noch Körper oder Beine bleiben bei der Metamorphose in der Art erhalten, wie sie dann beim ausgewachsenen Schmetterling zu erkennen sind. Deshalb muss man sich bei jeder Raupenart in Deutschland informieren, um welche Schmetterlingsraupe es sich handelt.

Ein kleines Beispiel zur Bestimmung von Raupenarten in Deutschland

Wecken Sie den in sich! Generell geben 3 Merkmale Rückschluss auf die Art:

die Farbe,
die Behaarung und
die Futterpflanze.

Auch der Körperbau sowie die Größe sind nicht immer ein zuverlässiges Merkmal, da Raupen während ihrer Larvenphase stark zunehmen und man als Laie nicht genau weiß, wie weit die Phase vorangeschritten ist.

Nehmen wir beispielsweise den Schwalbenschwanz, eine sehr bekannte Schmetterlingsart. Wie wandelbar die Raupenarten in Deutschland sind und wie schwer es ist Raupen zu bestimmen, sieht man an dieser Art. Sie ist eine Raupe mit Haaren und wird bis zu 45 mm lang. Zuerst ist der Schwalbenschwanz eine schwarze Raupe, hat orangerote Punkte und einen weißen sog. Sattelfleck. Das dient zur Tarnung und erinnert an Vogelkot. Mit der Zeit wird sie aber eine grüne Raupe mit orangeroten oder gelben Punkten und schwarzen Querstreifen. Wie kann man sie dann sicher bestimmen? An der Futterpflanze. Im Garten fällt sie gern über Dill, Möhrengewächse, Fenchel oder Pastinaken her. In der Natur sieht man sie an der Weinraute oder dem Diptam. Aber nicht jede Raupenart in Deutschland macht es einem so schwer wie der Schwalbenschwanz.

Große Raupen in Deutschland – so riesig können sie werden

Der Schwalbenschwanz gehört nicht gerade zu den größeren Raupenarten Deutschlands. Weitaus größer wird zum Beispiel das Abendpfauenauge. Er wird bis zu 80 mm groß und ist eine gelbgrüne bzw. grüne Raupe mit einem Stachel. Besonders auffällig sind die viele weißen Punkte und die gelben Seitenstreifen, die sich auf dem ganzen Körper verteilen. Dadurch ist es leicht, diese Raupen zu bestimmen. Man findet sie primär an Obstbäumen, Pappeln und Birken. Besonders große Raupen bringt auch der Brombeerspinner hervor. Sie werden ca. 80 mm lang. Wie der Name vermuten lässt, findet man ihn an Himbeer- und Brombeersträuchern, Wicken und Klee. Die Raupen sind schwarz und sehr behaart. Besonders auffällig sind seine gelben bis hin zu orangenfarbenen Segmenteinschnitte. Dadurch lässt sich der Brombeerspinner gut unter Deutschlands Raupenarten identifizieren.

Unter den Schwarzen Raupen ist der Braune Bär eine besonders beeindruckende Schmetterlingsart. Die Raupe besitzt weiße Warzen und besonders lange, schwarzbraune Haare. An der Seite und vorne sind die Haare braun. Von der Länge her ist sie etwas kleiner, etwa 60 mm groß. Man sieht sie an Kräutern, wie Brennnesseln und Madesüß, aber auch Bäumen und Sträuchern. Die Raupe des Braunen Bären gehört leider zu den seltensten Raupenarten Deutschlands und ist deshalb auch auf der Roten Liste bedrohter Tierarten.

Die größte Raupenart in Deutschland ist aber der Weidenbohrer. Allein durch seine Größe lässt er sich gut identifizieren. Der Brombeerspinner wird bis zu 100 mm lang. Auch die Färbung ist besonders. Sie besitzt einen dunkelroten Rücken, ansonsten ist es eine gelbe Raupe. Der Kopf und ein Teil vom Nackenschild sind dagegen schwarz. Der ganze Körper ist glänzend und die Haare sind sehr kurz und weiß. Das Problem ist, dass sie sich von Laubholz, wie Birne, Apfel, Weiden und Schwarzerlen ernähren. Der Fraß lässt sich gut erkennen. Das macht sie unter den Raupenarten in Deutschland zu einem gefährlichen Schädling.

Giftige Raupen in Deutschland – wie müssen Sie sich verhalten?

Insekten haben verschiedene Strategien, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Viele nutzen Tarnfarben oder Mimikry, einige Gift. Die bekannteste unter den Raupenarten in Deutschland ist der Eichenprozessionsspinner. Es gibt noch weitere Prozessionsspinner-Arten, aber diese bereitet vielen die meisten Kopfschmerzen. Die Eichenprozessionsspinner-Raupe ist überwiegend an Eichen zu finden, die einzeln stehen oder sich am Waldrand befinden. Sie werden bis zu 40 mm lang, besitzen lange Haare und haben eine bläulich-schwarze Färbung. Sie leben gesellig in einer Gruppe aus 20 bis 30 Raupen und bilden ein Gespinstnest. Die Raupen richten große Fraßschäden an den Blättern der Bäume an. In der Nacht suchen sie sich neue Orte und wandern dabei in einer Kolonne ("Prozession"). Von allen Raupenarten Deutschlands sind vor allem die Haare des Eichenprozessionsspinners problematisch. Sie verursachen bei Kontakt Raupendermatitis, lösen bei Menschen und Tieren Asthma aus. Deshalb ist das oberste Gebot: Nicht anfassen und nicht unter den Bäumen aufhalten!

Weniger bekannt, aber trotzdem gefährlich, ist das Esparsetten-Widderchen. Von Deutschlands Raupenarten ist diese Raupe klein und optisch sehr schön. Sie wird nur 20 mm lang, ist blass gelblich gefärbt, leicht behaart und kommt vor allem in Norddeutschland vor. Was macht diese Art so gefährlich? Das Esparsetten-Widderchen ernährt sich in erster Linie von Esparsetten, wie der Name es vermuten lässt, und Hornklee. Diese Pflanzen enthalten Toxine, die die Raupe und auch der Falter aufnehmen. Außerdem entwickeln sie ein Nervengift, das die Schmerzempfindlichkeit bei den meisten Wirbeltieren erhöht. Diese Kombination macht das Esparsetten-Widderchen von allen Raupenarten in Deutschland für Fressfeinde ungenießbar. Für Menschen ist ein Kontakt weniger problematisch. Gefährlich wird erst ein Verschlucken, da das Toxin schon in geringen Mengen tödlich wirken kann. Deshalb sind gerade Kleinkinder, die unbeobachtet draußen spielen, gefährdet. Zugegeben: Die Raupe zählt nicht zu den häufigen Raupenarten Deutschlands – dennoch ist Vorsicht geboten.

Zu viele Raupen im Garten – was kann ich tun?

Es gibt glücklicherweise nur wenige gefährliche Raupen in Deutschland, auch wenn der Eichenprozessionsspinner in den letzten Jahren massenhaft aufgetreten ist. Trotzdem sollte man den Hautkontakt mit allen Raupenarten Deutschlands vermeiden, denn die Gefahr sie zu verletzen, ist sehr groß. Nun haben Sie einen liebevoll eingerichteten Garten und Ihre Pflanzen leiden an Fraßschäden durch die nimmersatten Raupen? Um welche Art kann es sich handeln?

Einige Raupenarten in Deutschland sind dafür prädestiniert, wie der Kleine Kohlweißling. Die Raupen sind sehr klein, werden gerade einmal 25 mm lang. Man kann aber anhand der Farben die Raupen bestimmen, denn sie werden mattgrün und haben einen gelblichen Rückenstreifen. Leider lieben sie Futterpflanzen, wie Kreuzblütler, Kapern- und Resedagewächse. Deshalb sind sie gerade für die Landwirtschaft ein großer Schädling. Der Apfelwickler ist dagegen ein Schädling, den vor allem Obstbaumbesitzer kennen. Der Schmetterling durchbohrt den Apfel und legt seine Eier hinein. Die Larven sind weißlich gelb, maximal 20 mm groß, fressen sich durch die Früchte und hinterlassen braunen Kot. Bei günstigem Klima kann sich der Apfelwickler zwei-Mal im Jahr vermehren.

Raupenarten in Deutschland: Bekämpfung ohne Gift

Nun möchte man nicht immer gleich auf Gift zurückgreifen, um seinen Garten zu schützen. Was kann man also tun? Wenn der Befall erkannt, aber übersichtlich ist, kann man die Raupen absammeln. Dafür sollten Sie aber Handschuhe anziehen. Die Raupen können Sie wunderbar an anliegenden Feldern oder Wäldern aussetzen. Die Insekten reagieren auf Gerüche, deshalb können Sie Tabak einsetzen, um sie zu vertreiben. Auch Knoblauchpulver oder geruchsintensive Kräuterhalten viele Raupenarten in Deutschland fern. Jedoch reagieren nicht alle Arten gleich. Deshalb ist es wichtig zu beobachten, welche Raupenarten Deutschlands sich fernhalten lassen und welche diese Gerüche als Schutz vor Feinden nutzen. Ein Mischbeet mit unterschiedlichen geruchsintensiven Kräutern ist jedoch die beste Wahl, um die unliebsamen Beetbewohner fernzuhalten.