
Der Garten ist für viele Menschen eine kleine grüne Oase der Ruhe. Das Zwitschern der Vögel, die sich an der Wassertränke eine Abkühlung gönnen, das Summen der Hummeln, die fleißig Pollen aus den Wildblumen sammeln – allein ist man im Garten nie. Zwischen dieser Vielzahl an faszinierenden Tieren lassen sich jedoch auch unerwünschte Gartenbesucher entdecken. Blattläuse zum Beispiel: winzig klein und gut versteckt saugen sie sich an Deinen liebsten Pflanzen fest und schlürfen genüsslich den Pflanzensaft aus ihnen heraus. Zurück bleiben kranke Pflänzchen, verkrüppelte Triebe und hängende Blätter. Von allen Schädlingen im Garten treten Blattläuse wohl am häufigsten auf und sorgen Saison für Saison für enttäuschte Gesichter bei Hobbygärtnern und Naturliebhabern mit grünem Daumen. Doch was kannst Du tun, wenn Du die kleinen Plagegeister entdeckt hast?
Als Experten in der nachhaltigen Schädlingsbekämpfung haben wir für Dich die besten Maßnahmen zur Bekämpfung von Blattläusen zusammengestellt. In diesem Blogbeitrag gehen wir ganz genau auf die verschiedenen Wege ein, wie sich Blattläuse effektiv bekämpfen lassen, wann Du zu welchen Maßnahmen greifen solltest und wie Du Blattläuse überhaupt erkennst. Außerdem lüften wir das spannende Geheimnis zum Zusammenleben von Ameisen und Blattläusen. Viel Spaß beim Lesen.
Pflanzensauger: Was sind Blattläuse?
Du hast kleine gelbe, grüne oder schwarze Punkte an Deinen Pflanzen entdeckt? Sehr wahrscheinlich handelt es sich um sogenannte Blattläuse. Blattläuse gehören zu den Pflanzenläusen und zu den Pflanzenschädlingen. Sie besitzen stechend-beißendes Mundwerkzeug, auch als Stechrüssel bekannt, mit dem sie das Phloem, ein Leitgewebe der Pflanzen anstechen, um an den besonders zuckerhaltigen Pflanzensaft zu gelangen. Um den eigenen Nährstoffbedarf zu decken, benötigen Blattläuse aber auch Proteine, wie Eiweiß. Dafür müssen die Läuse besonders viel des Pflanzensaftes aufnehmen. Der Teil des kohlenhydratreichen Saftes wird als Honigtau wieder ausgeschieden. Gelangt dieser Tau nun auf die Pflanze, entstehen klebrige Reste, die eine Nahrungsgrundlage für Pilze und andere Lebewesen, wie Ameisen, bieten. Ameisen leben in Symbiose mit Blattläusen, um an den leckeren Honigtau zu gelangen. Im Gegenzug schützen die Ameisen die Läuse vor Fressfeinden. Ein spannendes Abkommen, das leider dafür sorgt, dass sich die Plagegeister noch schneller verbreiten können und Deinen Pflanzen immer weiter zusetzen. Je weiter ein Befall vorangeschritten ist, umso länger dauert es, die Blattläuse zu bekämpfen.
Blattläuse zeigen außerdem eine interessante Lebensweise: Viele Arten wechseln zwischen einem Winter- und einem Sommerwirt. Der Winterwirt dient hauptsächlich als geschützter Ort zur Eiablage. Meist überleben nur die Eier die kalte Jahreszeit. Bleibt der Winter jedoch mild, können auch ausgewachsene Tiere überdauern, was im Frühjahr zu starkem Befall führen kann. Auf dem Sommerwirt kommt es zu einem Generationswechsel – es entstehen Weibchen, die sich ungeschlechtlich vermehren. Das bedeutet, dass sie keine Männchen benötigen, um Junge zu zeugen. Die Folge: die Insekten können sich noch schneller vermehren und werden spätestens jetzt zu einem Problem im Hobbygarten. Ist die Nahrungsquelle erschöpft, wandern die Läuse weiter. Im Herbst legen die Weibchen befruchtete Eier, die bis zum nächsten Frühjahr überleben und den Zyklus erneut beginnen.
Fliegende Blattläuse verbreiten sich schneller
Die meisten heimischen Blattläuse sind winzig – sie messen lediglich ein bis drei Millimeter – und besitzen in der Regel keine Flügel. In diesem Zustand leben sie sesshaft auf ihren Wirtspflanzen und vermehren sich dort mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Doch wenn es auf einer Pflanze zu eng wird, die Nahrungsquelle knapp wird oder die Umweltbedingungen eine Ausbreitung erfordern, zeigt sich die besondere Anpassungsfähigkeit dieser Insekten. Sie greifen einfach in die Trickkiste und lassen sich regelrecht Flügel wachsen. Oder eher gesagt, zeugen sie eine neue Generation, die Flügel besitzt. Diese geflügelten Generationen sind in der Lage, sich von Pflanze zu Pflanze oder sogar über größere Distanzen hinweg zu bewegen. So erschließen sie neue Nahrungsquellen und sichern den Fortbestand ihrer Population. Solche geflügelten Blattläuse machen allerdings nur einen sehr geringen Teil der Blattläuse aus. Doch diese Anpassungsfähigkeit spielt den Pflanzensaugern in die Karten: jetzt können sich die Tiere noch einfacher und schneller verbreiten. Die Bekämpfung der Blattläuse wird immer schwieriger und erfordert umfangreichere Maßnahmen, da nun noch mehr Gewächse im Garten befallen sein können.
Die häufigsten Blattlausarten im Überblick
Blattläuse gehören zu den verbreitetsten Schädlingen in Gärten, Gewächshäusern und der Landwirtschaft. Weltweit gibt es über 5.000 Arten, davon sind mehr als 800 auch in Mitteleuropa heimisch. Die Insekten werden gerade einmal ein bis vier Millimeter groß – trotzdem können sie enorme Schäden an Pflanzen verursachen. Um Blattläuse zu bekämpfen ,musst du nicht wissen, um welche Art es sich genau handelt, aber es hilft bei Pflanzen, die anfälliger sind, vorzubeugen und zu verstehen, warum bestimmte Blattläuse an bestimmten Pflanzen immer wieder auftauchen. Einige Arten treten besonders häufig auf und sind besonders gefürchtet. Im Folgenden stellen wir die häufigsten Arten näher vor.
Erbsenblattlaus (Acyrthosiphon pisum)
Die Erbsenblattlaus ist mit bis zu vier Millimetern Länge eine der größten Blattlausarten. Sie bevorzugt Hülsenfrüchtler wie Erbsen, Bohnen und Klee als Wirtspflanzen. Im Gegensatz zu anderen Blattlausarten vollzieht die Erbsenblattlaus keinen Wirtswechsel: Sie bleibt das ganze Jahr über bei den Schmetterlingsblütlern, auf denen sie im Herbst ihre Eier für die Überwinterung ablegt. Vor allem junge Triebspitzen und Blüten stehen auf ihrem Speiseplan. Die Kolonien dieser Art sind eher klein, was leider nicht von den Folgen eines Befalls zu behaupten ist. Die Erbsenblattlaus kannst Du nicht an der Farbe erkennen, denn diese Art kann eine grüne, gelbliche oder rötliche Färbung annehmen – und dass, obwohl die Läuse genetisch nahezu identisch sind. Bei der Erbsenblattlaus gilt umso mehr: je schneller Du die Blattläuse bekämpfst, umso besser für Deine Pflanzen.
Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae)
Die Schwarze Bohnenlaus, auch bekannt als Schwarz Rübenblattlaus, ist in Gärten weit verbreitet. Mit ihrer mattschwarzen bis dunkelgrünen Färbung fällt sie von allen anderen Arten am schnellsten auf. Sie wird etwa zwei Millimeter groß und bildet sehr große Kolonien. Überwintert wird im Eistadium auf Gehölzen wie Pfaffenhütchen oder dem Schneeball. Die Schwarze Bohnenlaus tritt oft erst auf Unkräutern wie Melde auf und siedelt später auf Kulturpflanzen wie Ackerbohnen, Rüben, Spinat, Mohn, Mangold aber auch auf Zierpflanzen wie Dahlien über. Diese Blattlausart ist weniger mobil als andere Blattläuse. Zwar gibt es geflügelte Formen, doch verlieren diese schnell ihre Flugfähigkeit, wodurch sich die Kolonien meist auf einzelne Pflanzen konzentrieren. Diese können jedoch sehr groß werden. Besonders bei trockenem, warmem Wetter vermehren sich die Tiere explosionsartig. Der Schaden ist dann erheblich.
Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae)
Jede Blattlausart kann verschiedenste Viren auf Pflanzen übertragen. Doch die Grüne Pfirsichblattlaus ist in dem Punkt besonders problematisch. Sie ist bekannt als Überträger zahlreicher Viruskrankheiten, darunter auch zum Beispiel das gefürchtete Gurkenmosaikvirus. Die Grüne Pfirsichblattlaus ist ein typischer Vertreter der Röhrenblattlaus. Sie ist mit etwa zwei Millimetern recht klein und wie ihr Name bereits verrät an der grünen Farbe zu erkennen. Sie überwintert auf Gehölzen wie dem Pfirsichbaum oder Schlehen und wechselt im Frühjahr auf krautige Pflanzen wie Kartoffeln, Paprika und Tomaten. Aufgrund ihres breiten Wirtsspektrums gilt diese Art als besonders hartnäckig. Solltest Du die Grüne Pfirsichblattlaus bei Dir im Garten entdecken, dann leite bereits bei den ersten Anzeichen Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Blattlaus ein.
Weitere häufige Arten im Überblick
Neben den genannten Arten gibt es noch zahlreiche andere Blattläuse, die Jahr für Jahr im Garten und auf Feldern für eine schlechte Ernte sorgen. Dazu zählen zum Beispiel:
Gurkenblattlaus (Aphis gossypii) – befällt neben Gurken auch Melonen und Zitrusgewächse.
Grünstreifige und Grünfleckige Kartoffelblattlaus (Macrosiphum euphorbiae) – auffällig durch die grün-gestreifte Körperzeichnung – besonders aktiv auf Kartoffeln, aber auch auf vielen Zierpflanzen.
Diese Arten variieren in ihrer Wirtsspezifität und Fortpflanzung, doch eines haben sie gemeinsam: Sie vermehren sich rasant.
Blattlausbefall: Schäden und Anzeichen
Du möchtest Blattläuse bekämpfen, bevor sie sich stark ausbreiten? Dann lohnt sich ein wachsames Auge – denn ein Befall beginnt oft schleichend. Typische Schäden sind anfangs kaum zu sehen. Deshalb ist es wichtig, Deine Pflanzen regelmäßig und genau zu kontrollieren – besonders junge Triebe und die Blattunterseiten, denn dort verstecken sich die kleinen Schädlinge besonders gern. Auch an Stängeln und in Blattachseln kannst Du erste Blattläuse entdecken – winzig klein, oft grün, schwarz oder rötlich gefärbt. Je weiter sich die Blattlauskolonie entwickelt, desto deutlicher zeigen sich die Symptome: Herabhängende, eingerollte oder vergilbte Blätter sind ein klassisches Warnsignal. Mit der Zeit trocknen sie aus und fallen schließlich ab. Besonders junge und zarte Pflanzen sind gefährdet – durch den Entzug von Nährstoffen wird ihr Wachstum massiv beeinträchtigt, im schlimmsten Fall sterben sie ab.
Sowohl die saugenden Nymphen als auch die adulten Blattläuse entziehen der Pflanze kontinuierlich Energie. Dabei scheiden sie große Mengen überschüssigen Zuckersafts aus, den Honigtau. Dieser klebrige Belag ist nicht nur lästig, sondern ein idealer Nährboden für Pilze wie den sogenannten Rußtau. Dieser schwarze Belag auf Blättern und Stängeln stört die Photosynthese, wodurch die Pflanze zusätzlich geschwächt wird. Doch damit nicht genug: Wie Du bereits gelesen hast können Blattläuse beim Saugen auch Pflanzenviren übertragen – eine Gefahr, die selbst nach dem Verschwinden der Blattläuse bestehen bleibt. Einige Viren zeigen sich durch mosaikartige Blattverfärbungen, Wachstumsverzögerungen oder deformierte Früchte. Auch auf den Speichel der Läuse können Pflanzen stark reagieren: Er enthält pflanzenreaktive Enzyme, die zu Wucherungen, Verkrüppelungen oder Fehlbildungen an Triebspitzen führen können. Und auch ein vermehrtes Auftreten von Ameisen im Garten solltest Du ernst nehmen und es als mögliches Zeichen für vorhandene Blattläuse interpretieren. Ein früher Befallsbeginn im Frühjahr kann sich ohne Gegenmaßnahmen rasant zur Plage entwickeln.
Welche Pflanzen werden von Blattläusen befallen?
Du hast Blattläuse in Deinem Garten entdeckt? Und natürlich hat es ausgerechnet Deinen geliebten Zitronenbaum erwischt – warum nur? Die kleinen Plagegeister lassen sich von Farben und Gerüchen leiten, wenn sie auf Wirtssuche gehen. Besonders anziehend finden sie gelbe und grüne Farben an Pflanzen, die vor einem dunklen Hintergrund hervorstechen. Richtig zielsicher sind Blattläuse allerdings nicht: Sie sind schlechte Flieger und steuern ihre Lieblingspflanzen meist nur grob an. Wenn sie trotzdem landen, starten sie einen kleinen Testlauf – eine sogenannte „Testbohrung“. Dabei stechen sie mit ihrem Rüssel ins Pflanzengewebe und prüfen innerhalb weniger Sekunden, ob die Pflanze den Ansprüchen genügt. Falls nicht, ziehen sie einfach weiter. Ob eine Pflanze geeignet ist oder nicht, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen muss der Abwehrmechanismus der Pflanze schwach genug sein, damit die Blattlaus diesen neutralisieren kann. Auch sollte der Rüssel der Laus lang und dünn genug sein, um an den Pflanzensaft zu gelangen. Je nach Blattlausart gibt es auch unterschiedliche Pflanzenvorlieben.
Auch ist bekannt, dass geschwächte Pflanzen, sei es durch Krankheiten, Pilze oder einen Nährstoffmangel, öfter befallen werden. Die gute Nachricht ist allerdings, dass in Untersuchungen festgestellt worden ist, dass Pflanzen nach einem ersten Befall eine Art Widerstand gegen einen erneuten Angriff entwickeln können. Es spielen also viele verschiedene Faktoren eine Rolle dabei, ob und welche Pflanze befallen wird.
Übrigens: Blattläuse können auch an Zimmerpflanzen auftreten. Manche flugfähigen Exemplare schaffen es sogar durch Fenster und Türen ins Haus zu gelangen. Noch wahrscheinlicher ist es jedoch, dass wir sie selbst einschleppen. Zum Beispiel durch neue Pflanzen aus dem Gartencenter, die beim Kauf befallen waren oder mit Pflanzen, die wir nach dem Sommer zum Überwintern hineinbringen.
Bekämpfung von Blattläusen: Professionelle Mittel mit maximaler Wirkung
Du weißt nun, wie Du Blattläuse identifizieren kannst und welche Folgen ein Befall für Deinen Garten haben kann. Nun stellt sich die Frage “Wie lassen sich Blattläuse bekämpfen?”. In erster Linie wird bei Mitteln gegen Blattläuse zwischen Pflanzenschutzmitteln und dem Einsatz von Nützlingen unterschieden. Nützlinge sind kleine Lebewesen, die im Kampf gegen Schädlinge eingesetzt werden. Sie bieten viele Vorteile. Als natürliche Feinde von Schädlingen sind sie die idealen Gegenspieler, um im Garten wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Solche Nützlinge sind nicht nur biologisch und natürlich und somit auch bestens für den Gemüseanbau geeignet, sondern auch besonders effektiv und absolut ungefährlich für Mensch, Tier und Umwelt, da sie völlig ohne den Einsatz von Chemie auskommen. Zudem fördern Nützlinge die Artenvielfalt und tragen zur langfristigen Gesundheit Deines Gartens bei.
Zu den Nützlingen gegen Blattläuse zählen der Siebenpunkt-Marienkäfer und die Florfliegen. Genauer gesagt sind es die Larven der beiden Arten, die Du auf den befallenen Pflanzen platzieren kannst. Die Larven des Siebenpunkt-Marienkäfers sind dunkel gefärbt mit orangefarbenen Flecken und vertilgen im Laufe ihrer Entwicklung hunderte Blattläuse. Auch die Florfliegenlarven – oft als „Blattlauslöwen“ bezeichnet – sind äußerst effektiv und bekannt für ihre kräftigen Kieferzangen und ihren unermüdlichen Appetit aus. Sobald Du die Tierchen freigesetzt hast, gehen sie aktiv auf die Jagd und bekämpfen die Blattläuse für Dich. Finden sie keine Blattläuse mehr? Dann werden die erwachsenen Tiere weiterziehen. Als Pflanzenschutzmittel gegen Blattläuse kommen häufig Sprays wie das Blattlaus-Frei Spray zum Einsatz. Das Spray wird einfach auf die betroffenen Pflanzen gesprüht. Es bekämpft Blattläuse während der Wirkungszeit. Das Blattlaus-Frei Spray aus dem Futura-Shop kann sogar gleichzeitig mit den Nützlingen eingesetzt werden, um eine maximale Wirkung gegen Blattläuse zu erzielen.
Hausmittel gegen Blattläuse: was hilft wirklich?
Im Internet kursieren verschiedene Hausmittel zur Bekämpfung von Blattläusen. Neben verschiedenen Rezepten zu Brennnessel- oder Zwiebelsud wird auch oft Knoblauch, Seifenwasser, Milch und Kaffeesatz empfohlen. Ist der Befall noch sehr gering, kann ein selbst gemachtes Mittel erste Abhilfe verschaffen. Doch beachte, dass nicht jede Pflanze jedes Hausmittel verträgt. Auf hausgemachte Spritzmittel könnte eine Pflanze mit fleckigen Blättern oder einem anderen Schädlingsbefall reagieren. Bevor Du also zu Seifenwasser und Co. greifst frage Dich auch, welche Auswirkung so eine Lösung auf die Pflanze, die Mikroorganismen und die Umwelt hat. Als professionelle Schädlingsbekämpfer können wir sagen, dass Kaffeesatz von vielen Pflanzen vertragen wird und sogar ein guter Dünger sein kann. Zur Bekämpfung von Blattläusen ist er allerdings nicht geeignet und wirkt allenfalls vorbeugend gegen einen Befall mit Schädlingen, wie Schnecken. Schließlich wird der Kaffee auf die Erde geschüttet und die Blattläuse befinden sich weiter oben an den Gewächsen.
Dasselbe gilt für Brennnesselsud: unter Gärtnern hat sich der Sud zur Stärkung von Gewächsen bewährt. Besteht allerdings bereits ein Blattlausbefall, dann kann eine Brennnesselsud diesen nicht mehr stoppen. Professionelle Mittel, die ohne Chemie auskommen, sind oft umweltfreundlich und speziell darauf ausgelegt Blattläuse rasch zu bekämpfen. Der Einsatz von Nützlingen ist sogar sehr nachhaltig. Nichtsdestotrotz gibt es auch Hausmittel gegen Blattläuse, die tatsächlich hilfreich sind. Das Abstreifen von Blattläusen an einzelnen Pflanzen ist eines davon. Da Blattläuse nicht sehr mobil sind, kannst Du sie einfach von der Pflanze abstreifen oder mit einem Wasserstrahl abspritzen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass insbesondere die flügellosen Exemplare für einen erneuten Befall sorgen. Um sicherzugehen, dass Du wirklich alle Schädlinge erwischt hast, kannst Du nun zusätzlich Nützlinge aussetzen, wie die Larven der Florfliege oder des Marienkäfers oder ein Pflanzenschutzmittel ausbringen.
Blattläuse, Wollläuse oder Milben: so kannst Du sie unterscheiden
Wie Du Blattläuse erkennst, haben wir bereits geklärt: Die kleinen Pflanzensauger sitzen meist in Gruppen an Triebspitzen oder auf der Blattunterseite und lassen sich mit bloßem Auge gut erkennen. Doch für die Bekämpfung der Blattläuse ist es wichtig zu wissen, dass es sich bei diesen winzigen Tierchen nicht automatisch um Blattläuse handeln muss. Tatsächlich gibt es eine Reihe anderer Schädlinge, die auf den ersten Blick sehr ähnlich aussehen können. Die Unterscheidung ist allerdings entscheidend, wenn es darum geht, gezielt und wirkungsvoll gegen einen Befall vorzugehen. Es kommt häufiger vor, als man denkt, dass Blattläuse mit anderen Schädlingen wie beispielsweise Spinnmilben oder Wollläusen verwechselt werden – und dass, obwohl sie sich bei genauerer Betrachtung in Aussehen, Verhalten und Schadbild zum Teil deutlich unterscheiden.
Blattläuse sind Insekten und besitzen ganz charakteristisch sechs Beinen. Spinnmilben hingegen gehören zu den Spinnentieren und sind viel kleiner – meist sind sie unter einem Millimeter groß. Sie haben acht Beine und eine ovale Körperform. Ebenso wie Blattläuse stechen sie mit ihren Mundwerkzeugen Pflanzenzellen an und saugen die Säfte aus. Doch im Vergleich zu Blattläusen wirken Spinnmilben wie kleine Bunte Pünktchen. Sie können gelb oder auch rot sein. Ein klares Anzeichen für Spinnmilben sind feine Gespinste, um die Tiere herum, die sich insbesondere in den Blattachseln befinden. Besonders häufig treten sie bei trockener Heizungsluft im Winter auf Zimmerpflanzen auf. Gegen Spinnmilben kannst Du Nützlinge, wie Raubmilben einsetzen.
Wollläuse lassen sich im Gegensatz dazu relativ leicht anhand ihres Erscheinungsbildes erkennen. Ihr Körper ist von einer auffälligen, weißen und wachsartigen Substanz überzogen, die wie Watte aussieht. Sie verstecken sich bevorzugt in schwer zugänglichen Bereichen der Pflanze – zum Beispiel in Blattgabeln, an den Wurzeln oder unter abgestorbenem Pflanzenmaterial. Anders als andere Schädlinge treten sie oft nicht in großen Kolonien auf, sondern sind meist einzeln oder in kleinen Gruppen zu finden. Auch Wollläuse sondern klebrigen Honigtau ab, der das Pflanzengewebe zusätzlich belastet und das Wachstum von schimmelartigen Belägen begünstigen kann.
Fazit: Blattläuse bekämpfen und nachhaltig vorbeugen
Blattläuse können ganz schön lästig werden – vor allem dann, wenn sie sich explosionsartig vermehren oder auch noch Ameisen mit im Spiel sind. Die kleinen Krabbler verteidigen ihre „Blattlaus-Herde“ regelrecht, weil sie vom ausgeschiedenen Honigtau profitieren. Das macht die Bekämpfung zusätzlich schwierig. Jetzt weißt Du aber: Je früher man eingreift, desto besser! So lassen sich größere Schäden an Deinen Pflanzen effektiv vermeiden, bevor sie überhaupt entstehen. Besonders beliebt und bewährt sind Nützlinge wie Marienkäferlarven und Florfliegenlarven. Auch gut abgestimmte Pflanzenschutzmittel können eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn der Befall stärker ist. Doch es muss gar nicht so weit kommen – denn: Gesunde, kräftige Pflanzen sind von Natur aus widerstandsfähiger und werden deutlich seltener befallen. Darum lohnt es sich, in eine gute Pflanzenpflege zu investieren. Achte auf eine regelmäßige und bedarfsgerechte Düngung, damit Deine Pflanzen ausreichend Nährstoffe bekommen und genug Kraft haben, sich selbst zu wehren. Ebenso ist eine passende Bewässerung entscheidend – weder zu viel noch zu wenig.
Jede Pflanze hat hier ihre eigenen Vorlieben, die man kennen und beachten sollte. Und auch der Standort spielt eine wichtige Rolle: Steht eine Pflanze zu schattig oder ist sie dauerhaft praller Sonne ausgesetzt, kann das ihre Vitalität stark beeinträchtigen. Ein oft unterschätzter Faktor ist die Pflege des Bodens. Ein gesunder, lebendiger Boden ist das Fundament für kräftige Pflanzen. Regelmäßiges Mulchen, eine gute Bodenstruktur und organische Düngung fördern das Bodenleben und stärken die Pflanzen von unten heraus. Ebenso hilfreich ist die Mischkultur im Beet. Dabei werden Pflanzen gezielt nebeneinander gesetzt, die “gute Nachbarn” sind und sich gegenseitig stärken und Schädlinge fernhalten. Auch die bewusste Förderung von Nützlingen lohnt sich: Wildbienen, Schlupfwespen, Florfliegen oder Marienkäfer fühlen sich in einem naturnahen Garten mit verschiedenen Blühpflanzen und Nistmöglichkeiten besonders wohl – und danken es Dir mit natürlichem Pflanzenschutz. Nicht zuletzt hilft es enorm, regelmäßig einen prüfenden Blick auf Deine Pflanzen zu werfen. Wer frühzeitig Anzeichen von Schädlingen erkennt, kann schneller reagieren.